Neue
Lebensmittelsysteme

Lebensmittelsysteme verbessern

Die heute vorherrschenden Lebensmittelsysteme sind für ca. 44-57% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich.

Die industrielle Landwirtschaft zerstört die Böden und schädigt die Wasserkreisläufe. Sie ist für einen Großteil der Biodiversitätskrise verantwortlich. Täglich werden weltweit riesige Flächen gerodet, um noch mehr Platz für Monokulturen zu schaffen. Auch der Transportweg vom Feld bis zu den Endkundinnen spielen eine große Rolle. Deswegen braucht es neue Lebensmittelsysteme.

Lebensmittelindustrie: CO2 Emissionen

Quellen:
IPCC
ASEED

Gegen die Biodiversitätskrise

Ich beschäftige mich mit Fragen wie: Wie können diese Systeme aussehen? Welche Art von Landwirtschaft wirkt aktiv gegen Klima- und Biodiversitätskrise? Wie können wir solche Systeme etablieren, damit sie auch tatsächlich etwas ändern?

Neue Lebensmittelsysteme müssen regional und saisonal sein, aber auch fair und weniger anonym. Das sind die Rahmenbedingungen, damit viele Betriebe auf regenerative Landwirtschaft umstellen. Denn diese Art der Landwirtschaft wirkt aktiv gegen Klima- und Biodiversitätskrise.

Regenerativ bedeutet, die Natur möglichst gut zu imitieren.

 

Regenerative Landwirtschaft

  • Den Wasserhaushalt in Ordnung bringen.
  • Gesamtsysteme so zu etablieren, dass wenig bis kein Input von außen notwendig ist.
  • Böden immer zu bedecken.
  • Nährstoffkreisläufe zu schließen.
  • Vielfalt statt Monokultur zu produzieren.
  • Einjährige und mehrjährige Pflanzen zu kombinieren.
  • Alte und einheimische Sorten und Arten zu verwenden.

Faire Bezahlung

So sind hohe Outputs möglich. Gleichzeitig wird Humus und Biodiversität aufgebaut und viel CO2 im Boden gespeichert. Basis für die regenerative Landwirtschaft sind immer biologische Arbeitsweisen und Regeln. Aber eben auch mehr als diese. Market gardening und Agroforstsysteme sind zwei Beispiele, wie regenerative Landwirtschaft umgesetzt werden kann.

Um diese Landwirtschaft großflächig zu implementieren, müssen Bäuerinnen fair bezahlt werden. Heute bekommen Bäuerinnen nur etwa 20% von den Preisen, die wir im Supermarkt bezahlen. Zwischen 30 und 50% der Betriebe gehören der Bank. Jeden Tag geben 8 Betriebe auf und sperren zu. Das kann auch durch Förderung nicht verhindert werden. Sondern nur dadurch, dass die Bäuerinnen fair für ihre Arbeit bezahlt werden.

 

Digitalisierung

Wie das gelingen kann? Einerseits auf Seiten der Bäuerinnen selbst: Bäuerinnen digitalisieren, damit Direktvermarktung einfacher wird. Denn weil Direktvermarktung heute kompliziert ist, verkaufen viele Bäuerinnen ihre Produkte an den Großhandel. Jede Kundin, an die verkauft wird, bedeutet hohen zusätzlichen Aufwand. Vor allem mit der Bearbeitung von Bestellungen, Lieferscheinen und Rechnungen. Durch Digitalisierung lässt sich dieser Aufwand stark reduzieren, sodass die Hürde für den Einstieg oder die Ausweitung der Direktvermarktung reduziert wird. Doch die besseren Preise alleine sind zu wenig. Fairness bedeutet auch Respekt, Kooperation zwischen Kundinnen und Bäuerinnen, Begegnung auf Augenhöhe und Handschlagqualität.

Meinen Erfahrungen nach können wir die bestehenden Systeme nicht ändern. Wir müssen neue Lebensmittelsysteme etablieren. Systeme, die fairer sind und einen anderen Fokus haben; deren Mittelpunkt die regenerative Landwirtschaft ist; und dadurch gute, regionale und saisonale, fair bezahlte Produkte für möglichst viele Menschen erzeugt werden. Neue Lebensmittelsysteme bedeuten also andere Läden, wo die Menschen ihre Lebensmittel kaufen können. Regenerativ angebaute und produzierte Lebensmittel, die mehr Nährstoffe haben, gesünder sind und näher an der Saison und der Region sind . Lebensmittelverarbeitung muss wieder regional stattfinden. Dies gelingt, wenn die richtige Produktionsgröße für unterschiedliche Produkte gefunden wird. Und gleichzeitig faire Preise bezahlt werden. Regionale Logistiknetzwerke. Denn die Produkte müssen auch möglichst effizient zu den Kundinnen transportiert werden. Aber eben viele Produkte in kleiner Menge. Und zu so geringen Kosten, dass es sich für die Bäuerinnen auch auszahlt.

Regenerative Landwirtschaft: Basis-Check machen

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